Machu Picchu

Die Zugfahrt von Ollantaytambo nach Aguas Calientes war eine recht unruhige Angelegenheit und dauerte knapp 2 Stunden.
Nach einer kurzen Nacht ging es gegen 5:15 Uhr zur Busstation, von der ab 5:30 Uhr die ersten Busse Richtung Machu Picchu gehen. Der Bus braucht ca. 25 Minuten; als Alternative gibt es noch einen anstrengenden, ca. 1,5 Stunden langen Aufstieg über steile Treppen. Ich entschied mich für den Bus, da ich in Machu Picchu noch genug laufen würde. An der Busstation gab es schon eine lange Warteschlange von Leuten, die genau wie ich zur Öffnung von Machu Picchu um 6 Uhr am Eingang sein wollten.

Nachdem ich die Warteschlange am Eingang hinter mir gelassen hatte nahm ich nicht wie die meisten anderen den Weg Richtung Wachhaus (Hut of the caretaker), sondern ging erst in Richtung Sonnentor (Sun Gate) und bog dann Richtung Inka-Brücke. Bei der Orientierung half die Karte, die man am Eingang mitnehmen konnte (siehe auch Karte auf Wikipedia). Hundert Meter westlich vom Wachhaus lag Machu Picchu vor mir im Nebel.

Gegen 7:30 Uhr hatte sich der Nebel dann verzogen und in der Nähe des Wachhauses habe ich dann das klassische Postkartenmotiv mit Huayna Picchu im Hintergrund fotografiert. War ein wenig schwierig, da es hier von Leuten nur so wimmelte.

Anschließend machte ich mich auf den Weg zum Sonnentor (im Bild im oberen linken Drittel die Einkerbung rechts unten 😉 ).

Der Weg war ein bisschen anstrengend, da sehr uneben und weil es halt berghoch ging und Machu Picchu immerhin auf 2360 m über Meereshöhe liegt. Am Sonnentor endet der klassische Inka-Tail und die Wanderer sehen von hier erstmals die Ruinen von Machu Picchu.

Auf dem Weg zurück konnte ich Leute auf der Spitze von Huayna Picchu, dem „Zuckerhut“-Berg hinter Machu Picchu, erkennen. Den Aufstieg hatte ich für den nächsten Tag geplant.

Die Besucherzahl in Machu Picchu ist auf 2500 pro Tag limitiert. Zwischen 10 und 14:30 Uhr ist es ziemlich voll in den Ruinen, da in diesem Zeitraum auch die ganzen Tagesausflügler und Reisegruppen in Machu Picchu einfallen. Ich war froh, dass ich mir 2 Tage Zeit genommen habe und so dem Touristenstrom etwas entgehen konnte.

Am frühen Nachmittag zogen Wolken am Himmel auf und tatsächlich fing es gegen 15:45 Uhr an zu regnen. Glücklicherweise hatte ich es geahnt und befand mich zu dieser Zeit schon auf dem Weg nach Aguas Calientes. Vorher hatte ich noch den Rest von Machu Picchu besichtigt (siehe auch „weitere Bilder“). Ist schon verdammt eindrucksvoll und als gegen 14:30 Uhr die meisten Besucher verschwanden konnte man es auch richtig genießen.

Am nächsten Morgen dann das gleiche Spiel: gegen 5:15 Uhr gab es schon eine lange Warteschlange an der Bushaltestelle, trotzdem war ich kurz nach 6 Uhr in Machu Picchu.

Für den Aufstieg auf Huayna Picchu benötigt man ein spezielles Ticket und die Anzahl ist auf 400 pro Tag limitiert. Je 200 Personen dürfen sich dann zwischen 7 und 8 Uhr und zwischen 10 und 11 Uhr an den Aufstieg machen. Ich hatte mir ein Ticket für die erste Gruppe besorgt (sind ca. 1 Woche vorher alle vergriffen) und nutzte die Zeit vorher, um im Schnellverfahren durch die Ruinen zu gehen und die Anlage ohne viele Touristen zu bewundern; die Wege kannte ich ja schon vom Vortag.

Der Aufstieg auf den 2701 m hohen Berg Huayna Picchu führt über einen steilen Weg mit einigen Treppen. Ziemlich anstrengend und ich war froh, dass ich die erste Gruppe gewählt hatte, denn so war es wenigstens noch etwas kühler.

Oben auf dem Berg befinden sich überraschend weitläufige Ruinen. Eine unglaubliche Leistung, das ganze Baumaterial hier hoch zu schaffen und die Anlage hier zu bauen.

Von oben hatte man einen tollen/anderen Blick auf Machu Picchu und es war die Mühen des Aufstiegs wert. Der kleine „Hügel“ im Vordergrund ist Huchuy Picchu, den man mit dem Ticket für Huayna Picchu auch besteigen kann.

Der Weg zurück führte durch die Ruinen und über steile Treppen…ohne Geländer versteht sich 😉 .

Beim Abstieg von Huayna Picchu kamen mir schon Leute von der zweiten Gruppe entgegen, d.h. ich hatte mir ordentlich Zeit gelassen. Kurz vor dem Ein- bzw. Ausgang zweigte der Weg zum Huchuy Picchu ab, den ich dann auch nahm. Da die meisten Leute der ersten Gruppe das Areal schon wieder verlassen hatten und sich die zweite Gruppe an den Aufstieg von Huayna Picchu machte, hatte ich den kleinen Hügel fast für mich alleine. So saß ich für fast eine Stunde auf dem Hügel und genoss die Aussicht.

Wieder einmal machte ich vom Timing her alles richtig; als um 12 Uhr ein heftiges Gewitter begann stand ich schon an der Bushaltestelle Richtung Aguas Calientes und bliebt somit trocken. Für mich war der kurze Aufenthalt am zweiten Tag ausreichend; zum Einen hatte ich die Ruinen schon (ziemlich) vollständig gesehen und zum Anderen waren wieder viele Touristen da. Außerdem macht es bei Regen keinen Spaß und mein Zug nach Cusco fuhr um 16:43 Uhr ab. Insgesamt kann ich aber nur jedem empfehlen, ein bisschen Zeit mitzubringen und so die Möglichkeit zu haben, die Touristenströme ein wenig zu umgehen. Ein Besuch im Rahmen einer Tagestour von Cusco aus käme für mich nicht in Frage. Machu Picchu ist auf jeden Fall sehr beeindruckend.


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