Te Araroa (Queen Charlotte Track bis Pelorus River Track)

Seitdem ich die ersten Artikel über den Te Araroa, den Weitwanderweg von der Nordspitze der Nordinsel bis zum südlichen Ende der Südinsel, gelesen habe, wollte ich es probieren, die Wanderung selbst zu unternehmen.

Für die gesamte Wanderung muss man, je nach Fitness und Vorbereitung, 50 – 80 Tage rechnen. Das Zeitfenster, in dem das Wetter geeignet ist, erstreckt sich von Ende September bis Ende März., wobei es dann auch davon abhängig ist, ob man von Norden nach Süden oder von Süden nach Norden läuft. Dies erklärt auch durch die Länge des Trails von ca. 3000 km.

Aufgrund meines bisherigen Reiseverlaufs konnte ich erst Mitte Februar starten und hatte somit maximal 6 Wochen Zeit zur Verfügung. Von daher hatte ich mich entschieden, nur die Südinsel und zwar von Norden nach Süden zu laufen. Selbst wenn das Wetter gegen Ende der geplanten Dauer zu schlecht zum Weiterlaufen sein sollte, hatte ich so die landschaftlich reizvollsten Abschnitte abgedeckt. Ausgangspunkt in Neuseeland war für mich Wellington; hier konnte ich in Ruhe die Wanderung planen, Versorgungspakete packen und zu bestimmten Punkten auf der Südinsel vorausschicken sowie mein überschüssiges Gepäck bei einer Bekannten einlagern.

Mit der Fähre ging es dann von Wellington nach Picton und nach einer Übernachtung am nächsten Tag zum Start des Trails auf der Südinsel, was in diesem Fall gleichbedeutend mit dem Start des Queen Charlotte Track ist. Diesen Great Walk bin ich schon 2011 in Teilen gewandert, d.h. grob kannte ich mich hier aus.

Leider hatte ich schon an diesen ersten Tagen große Probleme mit meinen Schuhen…sie waren wohl zu wenig eingelaufen und verursachten mehrere große Blasen. Wobei ich auch vermute, dass die Zeit vorher auf Bora Bora mit vielen Aufenthalten im Salzwasser nicht die beste Vorbereitung auf die Wanderung war.
Das Wandern wurde so leider eher zur Quälerei und so entschied ich, nach den ersten 5 Tagen und etwas über 80 km in Havelock die Wanderung zu unterbrechen und mit dem Bus nach Nelson zu fahren, um meinen Füßen etwas Ruhe zu gönnen und neue Schuhe zu kaufen.

Da das Zeitfenster für die Wanderung immer kleiner wurde und der Herbst Ende Februar langsam spürbar wurde, habe ich mich (dummerweise) selbst unter Druck gesetzt und bin nach 4 Nächsten in Nelson wieder zurück nach Havelock, um von dort die Wanderung fortzusetzen. Ganz blöde Idee 🙁 .

Bis zur Pelorus Bridge ging es einigermaßen, aber der Weg auf dem Pelorus River Track zum Captain Creek Hut war die Hölle. Hierzu muss man fairerweise sagen, dass dieser Abschnitt (und die der folgenden Tage) mit die schwersten / anspruchsvollsten des gesamten Tracks sind.
Der Abschnitt von der Pelorus Bridge bis zum Maungatapu Road End hat eine Länge von 13 km, verläuft größtenteils auf Schotterstraßen und ist mit 3-4 Stunden angegeben.

Von Maungatapu Rd End bis zum Captain Creek Hut sind es nur 8,5 km, allerdings sind hierfür 4 Stunden Laufzeit angegeben. Tatsächlich ging es durch den Wald über Stock und Stein, hoch und runter und teilweise über sehr schmale Wege mit steilen Abgründen. Gerade da hat das Laufen nicht nur keinen Spaß gemacht, sondern wurde auch gefährlich, da ich durch die Schmerzen an bzw. unter den Füßen nur zaghaft auftreten konnten und dies an manchen Stellen zu Zitterpartien wurde, weil ein fester und sicherer Tritt erforderlich war.

Nach der Ankunft an der Hütte wurde ich beim Wasserholen am nahen Pelorus River dann noch ordenlich von Sandflies zerstochen, so dass ich komplett bedient war.

Am nächsten Morgen blieb ich etwas länger in der Hütte, um meine Füße in Ruhe zu verarzten…und entschloss mich schließlich, die Wanderung komplett abzubrechen.
Ich quälte mich also den Weg zurück, der in Richtung Norden glücklicherweise etwas einfacher war. Ca. 1 km vor Ende der Waldwegs gab es einen Picknik-Platz mit Schwimmgelegenheit, die von einem neuseeländischem Pärchen genutzt wurde. Am Parkplatz am Ende des Waldwegs machte ich einen Zwischenstopp und dankenswerterweise nahm mich das Pärchen auf Ihrem Pickup mit zur Pelorus Bridge. Wäre hart gewesen, die 13 km Schotterstraße zu laufen

Nach Organisation des Bustransfers nach Nelson für den nächsten Tag blieb ich eine Nacht auf dem Campingplatz an der Pelorus Bridge und versorgte notdürftig meine wunden Füße 😉 (das Bild zeigt nur einen Teil vom ganzen Übels 🙂 ).


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