Gammon Ranges National Park

Im März 2011 wurde mein Besuch des Gammon Ranges National Park bzw. des Arkaroola Wilderness Sanctuary quasi Millimeter vor der Ziellinie durch reißende Fluten nach heftigen Regenfällen aufgehalten. Dieses Jahr herrscht in Australien zum zweiten Mal in Folge eine Dürre und auch die Jahreszeit ist besser gewählt…insofern stand dem Besuch diesmal nichts im Wege.

Der Weg führte von Marree über Leigh Creek (mit einer Zwischenübernachtung) von Copley aus über eine ca. 130 km lange und gute Schotterpiste zum Arkaroola Village und dauert ca. 2 Stunden. Da ich also genug Zeit hatte habe ich am Morgen noch einen Abstecher zum Aroona Dam ein paar Kilometer südlich von Leigh Creek gemacht.

Die Fahrt nach Arkaroola führte, gerade auf der ersten Hälfte, in Kurven durch tolle Landschaft.

Hauptgrund für den Besuch war die spektakuläre Landschaft mit seinen rauen Bergketten und tiefen Schluchten. Für Geologen ist die Gegend durch die Vielzahl verschiedener Gesteinsformationen und das Alter von bis zu 1,6 Milliarden Jahren ein Schlaraffenland.

Im Arkaroola Wilderness Sanctuary blieb ich für 5 Nächte und hatte somit genug Zeit für diverse Aktivitäten. Am ersten Tag ging es auf den 15,2 km langen Oppaminda – Nudlamatana Trail. Der Startpunkt liegt einige Kilometer von der Unterkunft entfernt, aber es gibt einen Drop-off-Service für ein paar der Wanderungen.

Der Oppaminda – Nudlamatana Trail war recht abwechslungsreich und führte über Hügelketten und durch Bachläufe.

Nach einem längeren Anstieg wurde man auf Mount Warren Hastings mit tollem 360°-Ausblick belohnt.

Am zweiten Tag war es kalt und sehr windig, weshalb ich lediglich am Vormittag den durch einen lokalen Adnyamathanha geführten Yata Nukuntha Walk absolvierte. Während der 3,5 Stunden langen Wanderung gab es immer wieder Erklärungen zu Flora und Faune sowie der Kultur der einheimischen Adnyamathanha People.

Ein Highlight und ein Muß eines Besuchs in Arkaroola ist die 4WD Ridgetop Tour. In einem offenen Geländewagen werden bis zu 10 Personen von einem Guide sprichwörtlich über Stock und Stein gefahren; die „Straßen“ sind teils unglaublich steil, zerklüftet, felsig und/oder führen an steilen Abhängen entlang. Während der Fahrt gibt es dann noch ausführliche Informationen zur Geologie und Geschichte der Gegend.

Hierzu zählt auch, dass in der Gegend früher Uran abgebaut wurde; ein Teil davon befand sich in der Atombombe von Hiroshima.

Höhepunkt war die Fahrt auf den Sillers Lookout.

Aufgrund der Dürre der letzten Jahre in dieser Gegend sind ca. 50% der einheimischen Gelbfuß-Felskängurus gestorben. Von daher werden die verbliebenden Tiere mit Wasser und etwas Futter versorgt. Auf dem Sillers Lookout ist noch ein einziges Weibchen ansässig.

Während der abschließenden Fahrt zurück zum Arkaroola Village wurde es sehr schnell sehr kalt und dunkel. Etwas durchgefroren ging es schnell zum Abendessen und danach zu einer Observatory Tour.
Das Arkaroola Wilderness Sanctuary hat 2 360mm-Teleskope und durch die abgeschiedene Lage keine Lichtverschmutzung…optimale Bedingungen für Beobachtungen des Nachthimmels.
Die Teleskope befinden sich auf Hügeln am Rand des Arkaroola Village (der weiße Fleck im Bild unten 😉 ).

Bilder von den Beobachtungen selbst habe ich keine, aber es war schon interessant, die Flecken auf Jupiter, den Ring des Saturns oder Reste eine Supernova zu sehen.

Am letzten Tag ging es am Nachmittag auf den Acacia Ridge Trail. Auch hier wurde man am Startpunkt abgesetzt und lief dann zurück zum Arkaroola Village.
Wie der Name schon vermuten lässt, führte der Weg die meiste Zeit über einen Bergrücken und bot somit tolle Aussichten.

Am höchsten Punkt des Weges wäre ich dann fast noch über eine Tannenzapfenechse gestolpert, die wenig Scheu zeigte.