1616 landete der holländische Kapitän Dirk Hartog am Cape Inscription auf der Insel, die heute seinen Namen trägt. Er war der erste Weiße, der Australien erreichte. Den Namen Shark Bay bekam die Gegend erst 1699 wegen der vielen Haie. 1991 wurde die 22000 Quadratkilometer große Halbinsel in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen. Vom North West Coastal Highway führt nur eine Stichstraße ca. 135 km zur einzigen Ortschaft Denham und weiter bis zum Touristenresort Monkey Mia.
Entlang der Straße nach Denham gibt es einige Sehenswürdigkeiten bzw. Aussichtspunkte. An der Hamelin Pool Telegraph Station und dem nahegelegenen See mit Stromatolithen fuhr ich vorbei…schließlich hatte ich schon welche im Lake Thesis gesehen. Neu war der Shell Beach, ein großer Strand, der nicht aus Sand, sondern komplett aus Muscheln besteht; die Muschelschicht ist dabei bis zu 10 Meter dick. Bei Sonnenschein war die Blendwirkung des Muschelstrandes schon enorm.
Von den Aussichtspunkten, an denen man mit Genehmigung aus Denham auch Übernachten darf, besuchte ich nur Eagle Bluff. Von einem Boardwalk konnte man hinunter ins flache Wasser schauen und ggf. Dugongs, Delfine, Rochen, Haie usw. beobachten. Da nun zu Beginn des Winters die Wassertemperaturen etwas zu niedrig waren, haben sich die Tierchen weiter nach Norden zurückgezogen.
Hauptgrund für mich die Shark Bay zu besuchen war der François Péron National Park. Die Zufahrt in den Park ist nur für Allradfahrzeuge mit hoher Bodenfreiheit erlaubt…da werde ich daran erinnert, warum ich den mangelten Komfort meines Campers in Kauf nehme 🙂 . Bei meinem Aufbruch aus Kalbarri war der Nationalpark noch wegen des Regens in den Tagen zuvor gesperrt; aufgrund der Wettervorhersage ging ich aber davon aus, dass er kurzfristig wieder geöffnet wird. Und siehe da: bei meiner Ankunft in Denham ergab eine kurze Kontrolle auf der Web-Site der Nationalpark-Verwaltung, dass der Park wieder geöffnet ist 🙂 .
Nach einer Nacht in Denham ging es am nächsten Tag für 2 Übernachtungen in den Nationalpark. Die Zufahrt befindet sich nicht weit von Denham und für die Übernachtung muss man am Eingang eine Selbstregistrierung durchführen, d.h. ein paar Daten angeben und das Geld in einen Umschlag stecken und einwerfen. Die ersten 6 km bis zum Perron Homestead sind noch für normale Fahrzeuge freigegeben, danach beginnt die Sandstrecke. Toller Service: am Anfang der Sandstrecke sind 2 Luftdruckstationen, um den Reifendruck bei der Einfahrt auf ca. 20 psi abzusenken und bei der Ausfahrt wieder auf Normaldruck aufzufüllen.
Im Nationalpark gibt es 5 Campingplätze; aufgrund der Empfehlung meines Reiseführers hatte ich mich für den nordwestliches Platz Bottle Bay entschieden. Für die knapp 40 km brauchte ich ungefähr 75 Minuten; meist konnte ich zügig (ca. 50 km/h) fahren, aber es gab auch diverse Stellen, wo der Sand ziemlich tief war und man das Tempo drosseln musste. Zudem war die Strecke zumeist nur einspurig, d.h. bei Gegenverkehr musste einer von beiden in eine provisorische Haltebucht abbiegen.
Bottle Bay hat 3 Schleifen mit Campingbuchten, eine davon für kleinere Fahrzeuge, die am abgelegensten war. Diese hatte ich die 2 Nächte komplett für mich alleine und suchte mir einen Platz nah am Strand aus.
Auch den ewig langen Strand hatte ich die 2 Tage fast für mich alleine.
Nach meiner Ankunft machte ich einen längeren Strandspaziergang Richtung Süden und sah bereits das, was mich hergeführt hat: die farblichen Kontraste des roten Sandsteins bzw. Sandes, des weißen Kalksteins/-sandes, dem türkisen Meer und dem blauen Himmel.
Am 2. Tag wollte ich dann herausfinden, ob mein Reiseführer recht mit seiner Empfehlung des Campingplatzes hatte. Um es kurz zu machen: ja, er hat. Bottle Bay wird als Ausgangsbasis empfohlen, da man von hier aus zu Fuß die nächsten 2 Buchten Richtung Norden erreichen kann. Es gibt hierfür keinen markierten Weg o.ä., allerdings eine zum Teil zugewachsene alte Piste, auf die man ggf. ausweichen kann. Wobei sich zeigte, dass es nicht immer einfach war, die Piste zu finden, denn irgendwie sah alles gleich aus.
Die erste der beiden Buchten heisst lt. Reiseführer Scallop Bay und bot schon das, weswegen ich hergekommen bin. Der rote Sandstein existiert hier in Form von Klippen, d.h. den Strand unten konnte man nicht direkt erreichen.
Die nächste Bucht ist Titos Bay und die war schlicht weg der Hammer und alle Mühen wert; das Laufen durch den tiefen Sand in der prallen Sonne ist doch recht anstrengend. Bevor ich den eigentlich Strand sah, musste ich erst einmal ein paar rote Dünen hochsteigen.
Auch wenn der Himmel mit leichten Schleierwolken verziert war, so waren die Farbkontraste einfach toll.
Tatsächlich ging es mir mit meinem Aufenthalt im François Péron National Park nur darum, Bilder wie diese zu machen.
Der Rückweg zum Camper ging etwas schneller, da ich keine Fotostops mehr einlegte. Um den tollen, anstrengenden und erfolgreichen Tag zu krönen ging ich dann noch im indischen Ozean schwimmen. War anfangs recht erfrischend, aber solange man sich nicht dem Wind aussetzte und im Wasser blieb, war es gar nicht so schlimm. Und es war ein erhabenes/klasse Gefühl, den Strand und den Moment komplett für mich alleine zu haben.
Am nächsten Morgen war der Himmel stark bewölkt und versprach keine guten Bilder mehr. Trotzdem bin ich noch zum 6 km entfernten Cape Peron und Skipjack Point gefahren, bevor es auf den Rückweg nach Denham ging. Vom Timing her war mein Aufenthalt im François Péron National Park somit perfekt.
Die Delfinfütterung in Monkey Mia habe ich genauso wie die Pelikanfütterung in Kalbarri „verpasst“. Zum Einen mag ich so organisierte Tierbegegnungen nicht und zum Anderen hat es zeitlich nicht so hingehauen; meine Priorität lag in diesem Fall ganz klar beim Nationalpark-Aufenthalt.
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Kommentare
Eine Antwort zu „Shark Bay / François Péron National Park“
schönen strandurlaub Dir – Fotos sehen genial aus!