Overland Track

Am 03.04.2014 startete die 6-tägige Wanderung auf dem Overland Track im Cradle-Mountain-Lake-St.-Clair-Nationalpark. Gebucht hatte ich die Wanderung bei Cradle Huts, dem einzigen Tourveranstalter für den Oberland Track, der feste Unterkünfte mit heißen Duschen und Trockenräumen anbietet. Des weiteren muss man sich keine Gedanken um die Verpflegung machen…zum Abendessen gibt es immer ein 3-Gänge-Menü und leckeren Wein dazu.

Tag 1: Waldheim to Barn Bluff Hut (12km, 7 hours)

Um 6:40 Uhr musste man am Treffpunkt in Launceston sein und um 6:45 Uhr startete dann der Bus zum Stützpunkt des Veranstalters. Dankenswerterweise bereitete mir der Gastgeber in meinem Bed & Breakfast um 6 Uhr morgens ein kleines Frühstück und fuhr mich dann zu dem Treffpunkt.
Im Bus fuhren noch 5 weitere Teilnehmer mit und am Stützpunkt stießen noch 2 weitere dazu, so dass die Gruppe aus insgesamt 8 Gästen/Wanderern und 2 Guides bestand.

Nach einem Ausrüstungscheck ging es dann mit dem Bus zum Startpunkt der Wanderung, wo wir gegen 10:30 Uhr ankamen.

Der erste Abschnitt des Overland Tracks ist der vermeintlich schwierigste, da es gleich viele Höhenmeter zu überwinden gilt.

Erschwerend kam hinzu, dass es nasskalt war und dazu gerade in den Höhenlagen ein kräftiger Wind ging. Der dazu entstandene Wind-Chill war recht heftig und irgendwann konnte ich meine Finger nicht mehr spüren oder von den Trekkingstöcken lösen. Gefühlt lag die Temperatur nur knapp über 0 Grad.

Zum Ende des Tages wurde das Wetter aber wieder besser.

Tag 2: Barn Bluff Hut to Pine Forest Moor Hut (12km, 6 hours)

Wie auch an den folgenden Tagen wurde um 7:30 Uhr ein reichliches Frühstück serviert. Um kurz vor 9 Uhr ging es dann bei blauem Himmel und Sonne weiter.

Als Sidetrip ging es zum Lake Will, einem kleinen See mit Sandstrand.

Mittagessen gab es am Lake Windermere und dann ging es weiter zum Pine Forest Moor Hut mit Aussicht auf Mt. Oakleigh.

Tag 3: Pine Forest Moor Hut to Pelion Plains Hut (10km, 5 hrs)

Der 3. Tag war der Tag der Entscheidung: entweder man besuchte den Old Pelion Hut, eine verlassene Kupfermine und einen Fossilienstrand als Sidetrip oder es ging hoch auf Mt. Oakleigh (1286 m). Bei schönem Wetter entschied ich mich für Mt. Oakleigh, obwohl wir vor dem ersten Kilometer gewarnt wurden, denn dieser bestand zum größten Teil aus Schlammlöchern.

Wie sich schnell zeigte können diese Löcher auch mal mehr als einen Meter tief sein.

Der Weg auf den Gipfel war sehr anstrengend, teilweise ging es gefühlt auf 3 Metern Strecke 2 Meter nach oben. Und bei dem Aufstieg über eigentlich nicht vorhandene Wege musste ich ständig an den bevorstehenden Abstieg denken.

Nach ca. 3 Stunden haben wir den Gipfel dann aber doch erreicht und die Aussicht war die Mühe auf jeden Fall wert.

Die Unterkunft für die Nacht erreichten wir dann zwischen 18:30 und 19:00 Uhr. Da in der Nacht die Uhr auf Winterzeit umgestellt wurde konnten wir eine Stunde länger schlafen. Der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt nun nur noch 8 Stunden.

Tag 4: Pelion Hut to Kia Ora Hut (7km, 3.5 hrs). Optional 5 hrs to climb Mt Ossa

Am Morgen des 4. Tages konnte ich mich kaum bewegen; die Anstrengung des vorherigen Tages waren deutlich zu spüren.

Aus diesem Grunde verzichtete ich auf den optionalen Aufstieg auf den Mt. Ossa (mit 1617 m der höchste Berg Tasmaniens) und ging mit dem größten Teil der Gruppe nach dem Mittagessen auf Mt. Doris zum Kia Ora Hut.

Tag 5: Kia Ora Hut to Windy Ridge Hut (9km, 4 hrs)

Pilze und Wasserfälle waren das Motto des vorletzten Tages. Nach Besichtigung des Du Cane Huts, einer alten Trapperhütte, ging es in sehr langsamen Tempo durch alten Regenwald.

In diesem Abschnitt gab es Pilze in allen Farben, Formen und Größen. Aufgrund des Tempos und der Tatsache, dass wir dort jeder für sich alleine unterwegs waren, war es für mich der schönste Abschnitt der Tour…schön ruhig und friedlich und Zeit, die Seele baumeln zu lassen.

Den eigentlich kurzen Tag verlängerten wir durch den Besuch von 3 Wasserfällen und so waren wir erst gegen 17 Uhr in der Hütte; um 18:30 Uhr wurde es dunkel.

Tag 6: Windy Ridge Hut to Lake St Clair (9km, 3 hrs)

Der letzte Tag verlief wenig spektakulär. Es ging nur noch bergab und bis auf die letzten 100 Meter verlief der Track immer im Wald. Kurz vor 12 Uhr fing es an zu regnen, so dass wir unser Mittagessen in der Hütte am Ableger der Fähre einnahmen.

Die Überfahrt um 13 Uhr ging schnell vorbei und wir besuchten noch das Besucherzentrum bei Cynthia Bay. Der Transfer per Bus zurück zum Stützpunkt des Veranstalters bot auch aufgrund des schlechten Wetters wenig Höhepunkte. Nach dem Check out und der Verabschiedung wurden wir dann zum Flughafen bzw. zurück nach Launceston gebracht, wo ich gegen 18:30 Uhr bei meiner Unterkunft abgesetzt wurde.

Fazit

Tolle Tour, bei der wir insgesamt Glück mit dem Wetter hatten. Die Guides waren klasse, die Unterkünfte auch und die gesamte Organisation des Veranstalters ebenso.
Der Overland Track selbst ist sehr abwechslungsreich bzw. unterschiedlich. Mal läuft man hunderte Meter über Holzplanken, die über sumpfiges Gelände oder ähnliches führen, mal ist ein Weg aufgrund der vielen Steine und Baumwurzeln als solcher kaum zu erkennen. Und Schlamm/Match kann es immer und überall geben.
War insgesamt recht anstrengend, hat aber Spass gemacht und war ein toller Einstieg in meine kleine Reise um die Welt.


[button link=“/bilder/weltreise-30-03-2014-05-04-2015/ozeanien/australien/tasmania/overland-track/“ color=“silver“ newwindow=“no“] Bilder Overland Track[/button]

Kommentare

Eine Antwort zu „Overland Track“

  1. Avatar von Joerg

    echt coole Fotos schon jetzt! Enjoy!