Nitmiluk National Park / Jatbula Trail

Nahe Katherine im Northern Territory liegt der Nitmiluk National Park. Hauptattraktionen sind die Katherine Gorge und die Leliyn Falls (ehemals Edith Falls). Die Katherine Gorge ist eine 15 km lange Schlucht, die in 13 Abschnitte eingeteilt ist; die einzelnen Abschnitte sind durch Stromschnellen und Felsbarrieren voneinander getrennt. Im Park gibt es u.a. große Kolonien von Flughunden.

Nahe des Besucherzentrums im Park starten einige Bootstouren und es gibt einen Kanuverleih. Von den Bootstouren habe ich die Timeless Land-Tour gebucht; diese ist die längste der angebotenen Touren und führt durch die ersten 3 Abschnitte der Katherine Gorge.

Zwischen den Abschnitten legte das Boot immer an und nach einem kurzen Fußweg ging es auf der anderen Seite der Hindernisse zwischen den Abschnitten weiter. Die Kanufahrer mussten ihre Kanus per Muskelkraft über die Felsen bringen.

Neben ein paar Felszeichnungen zwischen dem 1. und 2. Abschnitt gab es ab und zu ein Freshy und einmal auch eine Wasserschlange zu sehen. Insgesamt eine nette Touri-Tour, wobei die 2-Abschnitte-Tour auch gereicht hätte. Am nächsten Tag wollte ich eine Halbtages-Tour mit dem Kanu machen…leider waren keine Einer-Kanus mehr verfügbar…hätte wohl doch vorbuchen müssen. Insgesamt war hier viel los; zum Einen ist wetterbedingt Hochsaison, zum Anderen sind im Northern Territory gerade Ferien.

Wanderung auf dem Jatbula Trail

Anfang Juni hatte ich eine geführte Wanderung auf dem Jatbula Trail gebucht. Der Jatbula Trail erstreckt sich über ca. 60 km, dauert 6 Tage und führt vom Besucherzentrum an der Katherine Gorge zu den Leliyn Falls, d.h., einmal quer durch den Nitmiluk National Park. Während der Wanderung schläft man in Moskito-Domes, als einer Mischung aus Zelt und Moskitonetz. Ist auch kein Problem, da es in der Gegend monatelang nicht regnet. Jeder Teilnehmer schleppt also einen großen Rucksack (70-75 Liter) mit kompletten Campingequipment sowie einem Teil der Verpflegung für die Tour. Die Tour startet und endet in Darwin, d.h. ein paar Tage vorher fuhr ich von Katherine nach Darwin und ließ für die Dauer der Tour meinen Camper auf dem Campingplatz in Darwin stehen.

Tag 1: Fahrt zur Katherine Gorge, Wanderung zu den Biddlecombe Cascades (8km)

Die Fahrt von Darwin zum Startpunkt der Wanderung dauerte ca. 4 Stunden; abgeholt wurde ich in Darwin gegen 6:50 Uhr und war der Letzte unserer kleinen Gruppe, der abgeholt wurde. Insgesamt waren wir 5 Leute plus 2 Guides…es gab wohl ein paar Absagen in letzter Minute, da die Gruppen sonst bis 10 Personen (+ Guides) stark sind. Nach einem kurzen Mittagessen ging es mit einem kurzen Bootstransfer über den Katherine River los.

Nach ca. 1 Stunde gab es die erste Abkühlung im Northern Rockhold. Der Wasserfall war zwar ausgetrocknet, aber noch war genügend Wasser im Wasserloch vorhanden; das orangene Etwas im Wasser ist nur eine Sandbank. Ins Wasser ging es übrigens mit den Klamotten, die man während des Wanderns trug…dies ersetzte in den folgenden Tage das Wäschewaschen.

Am späten Nachmittag erreichten wir das Camp an den Biddlecomb Cascades, wo wir uns nach dem heißen Tag nochmals abkühlen konnten.

Tag 2: Biddlecombe Cascades – Crystal Falls (10,5km)

Nach eine kühlen Nacht hieß es um 6 Uhr aufstehen und gegen 8 Uhr ging es weiter.

Gleich am Anfang mussten wir einen Bachlauf überqueren; entweder barfuß oder, in der Hoffnung, nicht abzurutschen, über die Steine im Wasser. Mit großem, schwerem Rucksack war es gar nicht so einfach, hat aber funktioniert.

Die Landschaft war abwechslungsreich, von steinigem Gelände über Sand bis Schlamm war eigentlich alles dabei und auch die Vegetation wechselte innerhalb eines Tages mehrfach.

Gegen 13 Uhr haben wir bereits unser Tagesziel erreicht. Durch den frühen Start vermeidet man die Hitze des Tages so gut es geht und hat dann den Nachmittag Zeit, um etwas zu relaxen oder schwimmen zu gehen.

Tag 3: Crystal Falls – 17 Mile Falls (9,5km)

An diesem Morgen brauchten wir unsere Wanderstiefel nicht gleich anziehen, da es auch diesmal einen Bach oder besser Fluss zu überqueren galt. Vorbei an den Crystal Falls ging es Richtung Amphitheatre.

Das Amphitheatre ist eine Schlucht mit Wasserlauf und 2 Gallerien mit Aborigine-Zeichnungen.

Nach einem kurzen Blick auf die 17 Mile Falls erreichten wir am frühen Nachmittag unser Camp und konnten im nahen Wasserlauf oberhalb der 17 Mile Falls schwimmen gehen.

Tag 4: 17 Mile Falls – Sandy Camp Pool (16km)

Da die Strecke des 4. Tages deutlich länger war wurden wir diesmal schon um 5 Uhr geweckt und zum Sonnenaufgang gegen 7 Uhr war Aufbruch.

Die Landschaft ging mehr in Richtung Feuchtgebiet über und es wurde ab und zu schlammig.

An unserem Lunch Spot gab es die Gelegenheit zur Abkühlung im Edith River. Auch ein Mertens Wasserwaran sah das wohl als eine gute Idee an.

Am Nachmittag erreichten wir das Sandy Camp mit einem großen Wasserloch zum Schwimmen.

Tag 5: Sandy Camp Pool – Sweetwater Pool (11km)

Mit jedem Tag wurde das Gepäck etwas leichter, da die Verpflegung (logischerweise) immer weiter verbraucht wurde. Insofern waren die 11 km des 5. Tages schon weniger anstrengend, wobei auch das Gelände heute recht einfach war.

Nachdem wir am frühen Nachmittag am Camp Nahe Sweetwater Pool angekommen waren hatten wir den Nachmittag wieder zur freien Verfügung.

Tag 6: Sweetwater Pool – Leliyn Falls (5km)

Vom Camp waren es nur noch knapp 5 km bis zum Ziel, den Leliyn Falls. Um das Morgenlicht zu genießen brachen wir auch an diesem Tage um 7 Uhr auf.

Nach kurzer Zeit hatten wir die Leliyn Falls erreicht und nutzten dies für eine abschließende Schwimmrunde.

Der abschließende Transfer nach Darwin wurde nur durch einen Mittagsstop im Adelaide River Inn unterbrochen; gegen 14:45 Uhr war ich dann zurück auf dem Campingplatz in Darwin. Die Wanderung auf dem Jatbula Trail war, hauptsächlich wegen des schweren Gepäcks in Kombination mit oft schwierigem/steinigen Untergrund, recht anstrengend, aber auch sehr schön. Jeder Tag bestand aus Wandern und Schwimmen, die Landschaft war abwechslungsreich und das Beste war das Gefühl der Abgeschiedenheit, da man (bis auf den letzten Tag) keiner Menschenseele begegnete.


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