Die Fahrt im Nachtbus für die ca. 720 km von Cusco nach Nazca bedeutete in erster Linie keinen Schlaf; die Strecke führte durch die Berge und das bedeutete ständige Richtungswechsel und standiges Gasgeben/Bremsen. Gegen 8:20 Uhr kam ich dann morgens etwas gerädert in Nazca an und wurde vom Besitzer des Hostels, in das ich mich eingebucht hatte, an der Busstation abgeholt. Eigentlich wollte ich dann etwas frühstücken, aber auf anraten meines Gastgebers verschob ich dies nach hinten und buchte für 10 Uhr einen Flug über die Nazca-Linien. Dies bedeutete jedoch, dass ich um 9 Uhr abgeholt wurde 😎 .

Gebucht hatte ich einen Flug in der kleinsten Kategorie; die Flugzeuge dieser Kategorie flogen mit ca. 1000 Fuß am niedrigsten über die Nazca-Linien. Die Maschine war ein Siebensitzer, d.h. 2 Piloten und 5 Passagiere.

Kurz vor 10 Uhr hoben wir ab und es ging ca. eine halbe Stunde über ein paar der Nazca-Linien. Diese können eigentlich nur aus der Luft wahrgenommen werden und bis heute ist ihre Bedeutung nicht restlos geklärt.

Teilweise waren die Figuren schwer zu erkennen und es bedurfte den Ansagen/Erklärungen des Copiloten, um die Figuren zu entdecken.

Nach ca. 25 Minuten hatten wir alle Figuren der Runde abgeflogen und auf dem Rückweg gab es als Sonderzulage noch ein paar Null-Schwerkraft-Erfahrung. Nach kurzem Steigflug ging es in der Sinkflug und für gefühlte 1-3 Sekunden war man schwerelos. Ein bisschen Spaß muss halt auch sein 😉 .

Zurück im Hostal gab es dann ein spätes Frühstück, dass eher ein frühes Mittagessen war. Damit es nicht zu langweilig wurde habe ich über meinen Gastgeber für den Nachmittag ab 14:30 Uhr eine Tour zu einigen Pre-Inka-Ruinen mit anschließendem Sandboarding gebucht. Mit 3 anderen Touristen und dem Fahrer ging es im Sand-Buggy ab in die Wüste.

Der erste Stop war an den Aquädukten, die von der Nazca-Kultur 200 vor Christus – 600 nach Christus für die Bewässerung der Felder errichtet wurden.

Danach ging es nach Cahuáchi, dem Kultzentrum der Nasca-Kultur. Auf einer Fläche von 24 Quadratkilometern (!) befinden sich mehrere Stufenpyramieden mit einer Höhe von bis zu 30 m und diverse andere Gebäude.

Nach kurzer Besichtigung ging es weiter zu einer Begräbnisstätte in der Wüste. Als erstes fiel eine Sammlung von Knochen und Schädeln auf, wo scheinbar einfachere Leute bestattet wurden.

Bekannt ist die Nazca-Kultur aber dafür, dass sie ihre Toten in sitzender Stellung und in Tücher gewickelt im Wüstenboden begraben haben. Nahe der Knochensammlung saß eine solche Mumie, allerdings ohne Schädel. Löste irgendwie ein beklemmendes Gefühl aus.

Nach wilder Fahrt über Schotter-/Wüstenpiste erreichten wir schließlich unser Ziel in der Nähe von Cerro Blanco, der mit 2078 m höchsten Sanddüne der Welt. Ganz hoch hat es unser Buggy dann doch nicht geschafft, aber die Fahrt durch die Dünen war ziemlich cool.

Nach dem Stop auf einer der Dünen durften wir uns dann im Sandboarding probieren. Da es für mich das erste Mal war beließ ich es beim Boarding im Sitzen und/oder liegen. War auch so schon schnell genug 🙂 .

Kurz vor 19 Uhr war ich zurück im Hostal und um 22 Uhr fiel ich erschöpft ins Bett. Am nächsten Tag ging es mit dem Bus gegen 14 Uhr schon wieder weiter nach Arequipa.

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